„Triple-negative breast cancer“ (TNBC) ist eine sehr aggressive und sogar tödliche Form von Brustkrebs. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufflammt, ist besonders hoch. Dies liegt vor allem an den sogenannten Brustkrebs-Stammzellen, die die Tumore wachsen beziehungsweise wieder auftreten lassen.
An der Universität Freiburg wurde herausgefunden, dass unser Immunsystem die Brustkrebs-Stammzellen nicht mehr erkennen kann, wenn diese ihren Stoffwechsel verändern und sich koordiniert differenzieren. Allerdings gibt es den Wirkstoff „Zolendronat“, der genau diesen Stoffwechselveränderungen entgegenwirkt und auf diese Weise die Wirkung von Immuntherapien mit Gamma-T-Zellen deutlich verbessert.
Leiterin des Forscherteams ist Prof. Dr. Susana Minguet vom Exzellenzcluster „Centre for Integrative Biological Signalling Studies“ (CIBSS), das an der Universität Freiburg angesiedelt ist. Ebenfalls beteiligt an der wissenschaftlichen Studie, die in der Fachzeitschrift „Cancer Immunology Research“ veröffentlicht wurde, waren:
- Dr. Jochen Maurer (Universitätsklinikum der RWTH Aachen)
- Dr. Mahima Swamy (University of Dundee/Schottland)
- Kooperationspartner (Universitätsklinikum Freiburg)
Ein charakteristisches Merkmal von Krebszellen ist die Produktion von Stress-induzierten Molekülen und Phospho-Antigenen. Gamma-Delta-T-Zellen erkennen dies und zerstören dann solche Zellen. Die aktuelle Studie beschäftigte sich gezielt damit, welchen Effekt solche Gamma-Delta-T-Zellen speziell auf TNBC haben. Zu diesem Zweck wurde extra ein neues Mausmodell entwickelt, aber auch isolierte menschliche Krebszellen kamen dabei zum Einsatz.
Im Mausmodell veränderten sich die Krebszellen dahingehend, dass das Immunsystem diese nicht mehr entdecken konnte. In den Krebszellen war unter anderem der Mevalonatweg, das ist ein bestimmter Stoffwechselweg, herunterreguliert. Dieser ist für die Produktion von Phospho-Antigenen, also jenen Molekülen, die gut von den Gamma-Delta-T-Zellen erkannt werden, verantwortlich. Auch eine groß angelegte Datenanalyse bestätigte, dass all jene Patientinnen eine schlechte Prognose haben, bei denen Teile des Mevalonatwegs eingeschränkt sind.
Dieser Mechanismus der „Immunflucht“ ist in der Tat noch nicht lange bekannt, lässt sich aber mithilfe von Zolendronat rückgängig machen. Eigentlich wurde dieser Wirkstoff zur Behandlung von Osteoporose und Knochenmetastasen zugelassen. Auf jeden Fall erklärt die Studie recht einleuchtend, warum so viele bisherige Behandlungen mit Gamma-Delta-T-Zellen die erhofften Erfolge nicht gebracht haben. Da jetzt aber die Immunflucht von TNBC-Zellen mit Wirkstoffen wie Zolendronat verhindert werden kann, ist endlich eine hoffnungsvolle Tür zur Bekämpfung von triple-negativem Brustkrebs aufgestoßen worden.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:
Bildquelle: fotolia.com
Dieser Beitrag wurde am 03.09.2023 erstellt.